Das Ölziehen ist ein Naturheilverfahren, welches auf eine uralte Tradition zurückgeht und seine Wurzeln in der Ayurveda-Lehre hat. Schon vor Jahrhunderten wussten die Menschen, welch positive Auswirkungen das Ölziehen auf die Gesundheit des Menschen hat. So kann es nicht nur die Durchblutung im Mund- und Rachenraum fördern, sondern auch schädliche Keime beseitigen und das Immunsystem stärken. Ihm wird darüber hinaus nachsagt, bei zahlreichen körperlichen Beschwerden für Linderung zu sorgen sowie den Körper auf natürliche und schonende Weise zu entgiften.

Bekannt wurde diese Heilmethode erstmals durch den russischen Mediziner Dr. Karach, welcher das Ölziehen erst in Russland und gegen Ende der 1990er-Jahre auch in Deutschland populär gemacht hat. Grund genug also, es selbst einmal auszuprobieren. Allerdings ist es ratsam, sich im Vorfeld genauer darüber zu informieren, damit auch die gewünschten Resultate erzielt werden.

 

Welche gesundheitlichen Vorteile bringt das Ölziehen mit sich?

Nimmt man sich regelmäßig Zeit zum Ölziehen, wird man mit der Zeit einige positive Auswirkungen auf sein Wohlbefinden und die Gesundheit bemerken. So dient es als natürlicher und sehr wirksamer Schutz vor Krankheitserregern im Mund- und Rachenraum. Dadurch wird wiederum das Risiko der Entstehung von Parodontose oder Karies reduziert. Ölziehen kann darüber hinaus Zahnbeläge abtragen, die Zähne aufhellen und das Zahnfleisch von innen heraus kräftigen. Selbst gegen unangenehmen Mundgeruch soll das Öl ein wirksames Mittel darstellen.

Weiterhin wirkt sich das Öl entgiftend auf unseren Organismus aus und unterstützt den Körper dabei, Giftstoffe und Schlacken auszuscheiden. Der größte Vorteil ist jedoch, dass das Ölziehen nicht nur günstig ist, sondern sich auch jederzeit von zu Hause aus durchführen lässt. Alles, was man dafür braucht, sind einige Minuten Zeit und ein geeignetes Öl.

 

Zusammenfassung der Vorteile beim Ölziehen:

 

Die verschiedenen Öle und ihre Eigenschaften

ölziehen-sesamöl

Bildquelle: Pixabay: PublicDomainPictures

 

Eine der wichtigsten Fragen gleich zu Beginn: Welches Öl sollte am besten zum Ölziehen verwendet werden? Grundsätzlich eignen sich verschiedene Speiseöle dazu, wie beispielsweise Sesam-, Kokos-, Oliven- oder auch Sonnenblumenöl. Inder nutzen zum Beispiel traditionell Sesamöl, welches vor allem wegen seiner entgiftenden Wirkung sehr geschätzt wird. Darüber hinaus soll es jedoch auch Entzündungen lindern und Bakterien beseitigen.

Die Europäer verwenden dagegen vorzugsweise Oliven- und Sonnenblumenöl. Im Vergleich zu Sesamöl werden diese allerdings oft schon nach kurzer Zeit ranzig und lassen sich dann nicht mehr verwenden. Wichtig ist, das Öl an einem kühlen und lichtgeschützten Ort zu lagern, um seine Haltbarkeit zu verlängern.

 

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Bildquelle: Pixabay: stevepb

 

Als Geheimtipp gilt darüber hinaus Weizenkeimöl: Es eignet sich vor allem bei Verletzungen im Mundraum, die noch abheilen müssen. Wunden werden dadurch nicht nur von Keimen befreit, auch die Zellerneuerung lässt sich durch regelmäßiges Ziehen von Weizenkeimöl optimieren. Selbst nach einer OP kann das natürliche Öl eine positive Wirkung mit sich bringen. Dafür sind insbesondere die ungesättigten Fettsäuren verantwortlich, die in hoher Konzentration im Weizenkeimöl enthalten sind.

 

Kokosöl – ein viel geschätzter Favorit zum Ölziehen

Als eines der beliebtesten Öle gilt inzwischen Kokosöl. Dieses wird einerseits aufgrund seines feinen Geschmacks, andererseits auch aufgrund seiner besonderen Inhaltsstoffe geschätzt. So enthält es unter anderem Laurinsäure, die sich auf den Körper antibakteriell auswirkt und zudem eine lange Haltbarkeit aufweist. Wichtig: Das Öl wird erst ab einer Temperatur von etwa 25 °C flüssig und muss daher etwas angewärmt werden. Man kann allerdings auch direkt einen Teelöffel davon einnehmen und das Öl auf der Zunge zergehen lassen.

Kokosöl ist zudem reich an gesättigten Fettsäuren, die den Körper besser entgiften als ungesättigte Fettsäuren, die vor allem in Sonnenblumen- und Olivenöl vorkommen. Mittlerweile kann man auch fertige Mischungen zum Ölziehen im Handel kaufen, in denen noch weitere Substanzen wie beispielsweise Thymian oder auch Salbei enthalten sind. Diese fördern die Gesundheit des Mundraumes zusätzlich.

Grundsätzlich kommt es jedoch bei der Wahl eines Öls stets darauf an, welches Öl einem selbst am besten schmeckt. Denn schließlich soll es für mehrere Minuten im Mund behalten werden und keinen Würgereflex hervorrufen. Nicht für jeden stellen sehr aromatische Öle wie Olivenöl eine gute Wahl dar, auch mit der zunächst festen Konsistenz von Kokosöl sollte man zurechtkommen.

Ein Aspekt, auf den beim Kauf eines Öls geachtet werden sollte, ist die Qualität. Natives Öl ist stets vorzuziehen. Nativ bedeutet, dass es in seinem natürlichen Zustand belassen und keine weiteren Inhaltsstoffe enthält oder nachträglich behandelt worden ist. Natives Olivenöl wird häufig mit der Aufschrift “kaltgepresst” verkauft, was jedoch keine Garantie dafür darstellt, dass sich keine schädlichen Stoffe darin befinden. Denn auch nach der Kaltpressung werden einige Öle noch stark erhitzt, ehe sie in den Handel gelangen. Öl, das auf mehr als 42 °C erwärmt worden ist, verliert jedoch bereits viele wichtige Nährstoffe.

Am besten ist es aus diesem Grund, sich für ein Produkt aus dem Reformhaus, der Apotheke oder einem Bio-Supermarkt zu entscheiden. Dort kann man sich zu geeigneten Ölen beraten lassen und eine Sorte finden, die man gerne verwenden möchte.

 

So funktioniert das Ölziehen

Während wir schlafen, sammeln sich in unserem Mund- und Rachenraum viele Bakterien und Viren an. Daher ist es ratsam, das Ölziehen bereits morgens durchzuführen – am besten noch ehe die Zähne geputzt oder gefrühstückt wurde. Hierfür verwendet man einen Esslöffel Speiseöl, den man für fünf bis zehn Minuten im Mundraum hin und her bewegt. Wichtig ist, dass sämtliche Bereiche im Mundraum davon erreicht wurden. In keinem Fall sollten Sie den Kopf in den Nacken legen oder das Öl gurgeln! Würde man es schlucken, gelangen all die schädlichen Bakterien direkt in den Magen.

Nach einigen Minuten wird das Öl ausgespuckt. Anschließend sollte der Mund zwei bis drei Mal mit Wasser durchgespült werden, das man ebenfalls ausspuckt. Einige Experten sind sogar der Meinung, das Öl in Toilettenpapier zu spucken und dann über den Hausmüll zu entsorgen, anstatt es in den Wasserkreislauf gelangen zu lassen. Auch soll auf diese Weise vermieden werden, dass das Öl den Abfluss verstopfen könnte, was durchaus möglich wäre. Nach dem Ölziehen sollte man am besten immer die Zähne putzen.

 

Wie lange sollte das Ölziehen maximal durchgeführt werden?

Das Öl benötigt einige Minuten, um seine antibakterielle und entgiftende Wirkung zu entfalten. Häufig wird daher empfohlen, das Ölziehen ruhig für zehn oder gar zwanzig Minuten durchzuführen, was jedoch in keinem Fall zu empfehlen ist. Verbleiben die Bakterien so lange in der Mundschleimhaut, können diese zu Entzündungen führen oder doch in den Rachenraum gelangen. Daher ist es sicherer, das Öl nach spätestens fünf Minuten vollständig auszuspucken. Der Grund dafür ist, dass das Öl bindet, was man nach dem Ausspucken am besten erkennen kann: Es ist dann nämlich nicht mehr klar, sondern sehr trüb. Nach dem Ölziehen sollten die Zähne sorgfältig geputzt werden. Wer möchte, kann zusätzlich einen Zungenschaber und Zahnseide verwenden, um auch die letzten Ölreste zu beseitigen.

Extra-Tipp: Vor dem Ölziehen kann der Zungenschaber ebenfalls zum Einsatz kommen, um Ablagerungen von der Zungenoberfläche zu lösen. Dann kann das Öl besser an die Zunge gelangen und dort die Bakterien entfernen, die sich unter den Ablagerungen angesammelt haben.

 

Welche Risiken gibt es außerdem beim Ölziehen?

Prinzipiell gilt das Ölziehen als eine beliebte Naturheilmethode, die keinerlei Nebenwirkungen mit sich bringt. Allerdings sollten Personen, in deren Zähnen sich Füllungen aus Amalgam befinden, zunächst ihren Zahnarzt um Rat fragen. Nicht für jeden ist das Ölziehen geeignet, denn einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass sich durch das Ölziehen Quecksilber aus den Füllungen lösen kann.

 

Gibt es Sofort-Wirkungen beim Ölziehen?

Ein gekräftigtes Immunsystem und ein entgifteter Körper sind nur einige der zahlreichen Wirkungen, die das Ölziehen mit sich bringen kann. Allerdings treten diese Effekte meist erst nach einiger Zeit ein, so dass zunächst nicht viel davon bemerkt wird. Allerdings gibt es dennoch einige positive Auswirkungen, die oft sofort registriert werden können.

Dazu zählt beispielsweise das Wissen, seinem Körper mit dem regelmäßigen Ölziehen etwas Gutes zu tun. Wer bislang noch keine Erfahrung damit hat, muss sich sicherlich erst einmal daran gewöhnen, sich morgens Zeit dafür zu nehmen. Allerdings wirkt sich dieses “Ritual” meist bereits nach der ersten Anwendung positiv auf unser Wohlbefinden aus: Wir fühlen uns frischer, von innen heraus gereinigt und irgendwie gesünder. Zudem werden die Lach- und Kaumuskeln direkt am Morgen in Schwung gebracht, was uns unsere Mimik für den restlichen Tag bewusster wahrnehmen lässt. Viele Menschen berichten außerdem, dass sich direkt nach dem Ölziehen eine Verbesserung der Mundhygiene wahrnehmen lässt: Die Zähne, das Zahnfleisch, die Zunge und auch die Zahntaschen fühlen sich frischer, weicher und von Verunreinigungen gesäubert an.

Somit zeigt sich: Regelmäßiges Ölziehen mit nativen Speiseölen bringt viele positive Wirkungen für den Körper, Mund und Zähne mit sich. Am besten ausprobieren, um eigene Erfahrungen zu machen.

 

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Video: Ölziehen, Ölkauen oder Ölschlürfen / Schöne Zähne und gesundes Zahnfleisch

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https://www.youtube.com/watch?v=SM8ARrRjERA

Titelbild – Pixabay: moho01

Ölziehen & Ölziehkur zur Mundhygiene: Vorteile, Risiken & Tipps
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